Pilze

Es gibt eine ganze Reihe von Pilzarten, die an Holzgewerken schwere Schäden anrichten können. Sie bauen die chemischen Bestandteile des Holzes wie Cellulose, Hemicellulose und Lignin ab, zerstören die Holzstruktur und hinterlassen Mulm (Lockersediment z. B. aus Pflanzenresten und Bakterien) oder Humus. Um „arbeiten“ zu können, benötigen Pilze grundsätzlich einen entsprechenden Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. 

Hausschwamm

Der Hausschwamm ist der gefährlichste holzzerstörende Pilz in Gebäuden. Er tritt vorwiegend in Altbauten und nach unsachgemäß durchgeführten Gebäudesanierungen auf. In den meisten Fällen greift er dem Erdboden nahe Gebäudeteile an. Oft sind Böden, Decken, feuchte bzw. nicht unterkellerte Parterreräume oder schlecht belüftete Halbkeller betroffen. Er kann sowohl Nadel- wie Laubholz schnell und gänzlich zerstören. Dabei erzeugt er eine typische Braunfäule. Er befällt neben Massivholz auch Span- und Faserplatten, Fasermatten, Schilfisolationen, Teppiche, Papier und Textilien aus Zellulosefasern. Der Hausschwamm wächst bei Temperaturen zwischen 3 °C und 26 °C und Holzfeuchten zwischen 25 % und 55 %. Über 26 °C stellt er sein Wachstum ein. Fehlender Luftzug oder falsches Lüften begünstigt die Ausbreitung. 

Verschleppen und übertragen

Die Verschleppungsgefahr ist beim Hausschwamm besonders groß. Die Infektion erfolgt durch Holzkisten, Fässer, Holzelemente, Werkzeuge und Geräte sowie Kartons, die in befallenen Kellern gelagert wurden. Die Übertragung ist auch durch Abbruchholz und mittels Schuhwerk möglich sowie durch die Verbreitung der Sporen reifer Fruchtkörper durch Luftzug. 
Eine Sanierung ist dringend zu empfehlen!

Blättling

Als besonders schädigend wirkt sich der Befall mit Blättlingsarten (Gloeophyllum spp.) innerhalb des Wohnraumes aus. Obwohl der Pilz normalerweise ein Totholzzersetzer ist und auf am Wegrand liegenden Gehölzen zu finden ist, kann er durchaus auch in Innenräumen wachsen. Oft kann die Ursache ein nicht behobener Feuchteschaden sein. Optimale Lebensbedingungen sind eine hohe Holzfeuchtigkeit und hohe Temperaturen. Da von der Sonne beschienenes Holz äußerlich sichtbar trocken ist, bleibt eine gewisse Feuchtigkeit im Inneren bestehen. Dies führt zu einem versteckten Abbau, der weitreichende Schäden an Gebäuden anrichten kann. Besondere Gefahr besteht z. B. auch für Spiel- oder Turngeräte aus Holz auf Kinderspielplätzen. Wird hier ein Befall mit Blättlingen festgestellt, muss umgehend gehandelt werden. 

Becherling 

Der schwabbelig-glibberige Pilz tritt besonders gerne in Fugen oder Ritzen von Badezimmern, Sanitäranlagen, auf Mauerwerk oder auf verputzen Flächen auf, selten wächst er direkt auf Holz. Becherlinge (Peziza spp.) können selbst zwar keine Hölzer schädigen, beziehen ihre Nahrung allerdings aus Abbaustoffen von holzzerstörenden Pilzen. Zudem sind sie auf besonders hohe Feuchtigkeit angewiesen, so dass ihr Vorkommen einerseits ein eindeutiger Hinweis auf einen andauernden Wasserschaden und andererseits auf den Befall von tatsächlichen Holzzerstörern ist. Findet man einen Becherling z. B. im Bad, sollte jedenfalls die Ursache festgestellt und behoben werden. 

Braunfäule und Weißfäule

Braunfäule und Weißfäule zählen zu den am häufigsten auftretenden Fäulen bei Pilzbefall. Die Braunfäule ist oft äußerlich nicht sofort sichtbar, da die Zerstörung des Holzes, z. B. durch Blättlinge, im Inneren stattfindet. Erkennen lässt sich die Braunfäule durch die braune Farbe des geschädigten Holzes, da die Zellulose bereits abgebaut wurde und nur noch das braune Lignin vorhanden ist. Weißfäule hinterlässt weißlich-graues, weiches und faseriges Holz. Neben einzeln auftretenden Fäulen ist auch ein Doppelaufkommen beider Fäulen-Typen keine Seltenheit.