Montag, 4. März 2024

Die Grüne Reiswanze

Die Grüne Reiswanze, auch als Grüner Vagant (Nezara viridula) bekannt, ist ursprünglich aus Afrika und hat mittlerweile auch in Österreich eine neue Heimat gefunden. Diese invasive Art breitet sich rasant aus, besonders in Hausgärten und in der Nähe von Grünmüllanlagen. Die Ausbreitung dieser Wanze scheint sich im Land zunehmend zu etablieren.

 

 

Verbreitung und Überwinterung

Die Grüne Reiswanze überwintert als erwachsene Wanze an geschützten Orten wie Ritzen, Baumrinden oder unter gefallenem Laub. Im Gegensatz zur Marmorierten Baumwanze, die sich eher in der Nähe von Menschen aufhält, verlässt die Grüne Reiswanze mit steigenden Frühjahrstemperaturen ihre Verstecke und beginnt im Mai mit der Paarung. Die Eiablage erfolgt ab Mitte Mai, und eine Wanze kann über 100 Eier legen. In städtischen Gebieten wie Wien und Graz wurden zahlreiche Larven und erwachsene Wanzen in Hausgärten und Glashäusern entdeckt. Die Wanze wird bereits im Jänner oder Februar in Gewächshauskulturen aktiv und kann den Winter in beheizten Glashauskonstruktionen überdauern.

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Aussehen und Lebenszyklus

Die Wanze gehört zur Familie der Baumwanzen, ist etwa 14-16 mm lang und 8 mm breit, hauptsächlich grün, aber es gibt Varianten mit weißem Kopf und weißem Halsschildvorderrand. Im Herbst ändert sie ihre Farbe von grün zu rötlichbraun. Die jungen Wanzen (Nymphen) durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsstadien, bevor sie sich in erwachsene Wanzen verwandeln. Erwachsene Grüne Reiswanzen sind durch eine weiße Punktreihe am vorderen Rückenschildrand und den hell gefärbten durchsichtigen Teil der Flügeldecken von der ähnlichen Grünen Stinkwanze zu unterscheiden.

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Lebensweise, Nahrung und Fortpflanzung

Die Grüne Reiswanze ernährt sich von Blättern und Früchten verschiedener Pflanzenarten in verschiedenen Kulturbereichen. Sie bevorzugt Bäume, Hausgärten und Balkonbegrünungen.

Bevorzugt aber Hülsenfrüchte, befällt jedoch auch Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen sowie Ziergehölze und -pflanzen. Ihr Saugverhalten führt zu Fleckenbildung, Missbildungen und Deformationen an Früchten, insbesondere bei einjährigen, krautigen Kulturen während der Frucht- und Samenbildung. Die Fortpflanzung erfolgt im Frühjahr, und je nach Temperaturverlauf im Frühsommer entwickeln sich die Larven in etwa zwei Monaten zu erwachsenen Wanzen. Die zweite Generation tritt meist im Spätsommer auf, besonders bei trocken-heißen Sommerbedingungen.

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Vorbeugung und Bekämpfung

Zur Vorbeugung gegen die Grüne Reiswanze ist das Absammeln von Eiern, Larven oder erwachsenen Wanzen sowie regelmäßige Pflanzenkontrollen ratsam. Das Anbringen von engmaschigen (1-1,5 mm) Insektenschutzgittern an Lüftungsöffnungen ist eine effektive Maßnahme, um den Eintritt in Gewächshäuser zu verhindern. Seit Januar 2023 steht in professionellen Bereichen die Schlupfwespe Trissolcus basalis als Eiparasit zur Verfügung.

Die Grüne Reiswanze stellt eine zunehmende Herausforderung für österreichische Gärten dar. Das Verständnis ihrer Lebensweise und die Anwendung geeigneter Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen sind entscheidend, um ihre Ausbreitung einzudämmen und die heimische Flora zu schützen. 

Generell können verschiedene Insektizide, die gegen saugende Insekten wirksam sind, auch gegen Baumwanzen eingesetzt werden. Allerdings zeigen sie bei ausgewachsenen Grünen Reiswanzen nur geringe Wirksamkeit. Es wird jedoch grundsätzlich davon abgeraten, diese Insektizide in privaten Hausgärten einzusetzen.

Die Zusammenarbeit zwischen Gärtnern und Fachleuten spielt eine wichtige Rolle, um gemeinsam Lösungen zu finden und den Einfluss dieser invasiven Art zu minimieren. 

 

Auf der Seite der Inatura finden Sie noch weitere Informationen über die Grüne Reiswanze!
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