Montag, 2. Dezember 2024

Pharaoameisen

Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) gehört zu den kleinsten Ameisenarten und ist dennoch ein großer Herausforderung in der Schädlingsbekämpfung. Ursprünglich in Indien beheimatet, hat sich diese Art durch den weltweiten Handel inzwischen fast überall ausgebreitet. Auch in der DACH-Region gibt es bereits seit über 100 Jahren Nachweise ihres Vorkommens.

Lebensraum und Ansiedlung von Pharaoameisen

Pharaoameisen bevorzugen warme und feuchte Umgebungen. In Mitteleuropa können sie sich nur in kontinuierlich beheizten Räumen vermehren. Typische Aufenthaltsorte sind Großküchen, Bäckereien, Restaurants, Wohnblöcke, Krankenhäuser und andere Einrichtungen mit konstanten Temperaturen zwischen 26 und 28 °C sowie einer Luftfeuchtigkeit von rund 80 %.

Die Nester werden häufig in der Nähe von Wasserleitungen oder in geschützten Kanälen angelegt, wo Kondenswasser ideale Bedingungen schafft. Ihre Ausbreitung innerhalb von Gebäuden erfolgt oft über Leitungssysteme, während sie sich durch Warentransporte auch in andere Gebäude verbreiten können.

Bild: Suman Ghosh von Getty Images

Aussehen und Lebensweise der Pharaoameise

Pharaoameisen bilden Staaten, die aus mehreren Königinnen bestehen, was sie zu einer sogenannten polygynen Ameisenart macht. Die Arbeiterinnen sind etwa 2 Millimeter lang und zeichnen sich durch ihre honiggelbe Färbung sowie einen dunklen Hinterleib aus. Auffällig sind die zwei markanten Höcker am Verbindungsstiel zwischen Brust und Hinterleib.
Die Königinnen sind etwas größer, erreichen bis zu 5 Millimeter Länge und haben eine dunklere Färbung.
Kolonien können aus über 300.000 Einzeltieren bestehen. Bei Überbevölkerung bilden sich Tochterkolonien, die anfangs noch mit der Hauptkolonie verbunden sind, sich später jedoch eigenständig entwickeln.

Pharaoameisen benötigen keinen Hochzeitsflug, da die Paarung innerhalb des Nestes stattfindet. Bei idealen Bedingungen, wie Temperaturen von 26 bis 28 °C, beträgt der Entwicklungszyklus vom Ei bis zur ausgewachsenen Ameise etwa 40 Tage. Sinkt die Temperatur unter 15 °C, wird keine Eiablage mehr vorgenommen.

Ernährung und Gefahren

Pharaoameisen ernähren sich bevorzugt von eiweißreicher Nahrung wie Fleisch, Käse, Wurstwaren oder Erdnussbutter. Dabei durchstöbern sie auch Abfallbehälter und können Krankheitserreger wie Salmonellen verbreiten.
Besonders problematisch ist ihre Anwesenheit in Krankenhäusern, wo sie Sterilgut kontaminieren können.

Bild: Suman Ghosh von Getty Images

Wie bekämpfe ich Pharaoameisen?

Die Bekämpfung der Pharaoameise ist eine anspruchsvolle Aufgabe, da diese Ameisenart eine besondere Fähigkeit besitzt: Sie kann Tochterkolonien bilden, indem sich Teile des Hauptnests abspalten. Hinzu kommt ihr geringes territoriales Verhalten, das die Kontrolle ihrer Ausbreitung erschwert.

Eine effektive Bekämpfung sollte daher immer von einem erfahrenen Schädlingsbekämpfer durchgeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass sich nur etwa 10 % der Arbeiterinnen außerhalb des Nests auf Futtersuche befinden, was das Auffinden und Eliminieren der gesamten Kolonie zusätzlich erschwert.

Der Einsatz von langsam wirkenden Ködern ist hierbei essenziell. Diese Köder werden von den Arbeiterinnen ins Nest getragen und dort an die Königinnen sowie die Brut verfüttert.
Auf den Einsatz von Insektiziden sollte verzichtet werden, da sie bei falscher Anwendung wirkungslos bleiben und die Kolonie lediglich stören oder sogar ihre Verbreitung fördern können.

Zusammengefasst kann also gesagt werden...

Die Bekämpfung von Pharaoameisen erfordert nicht nur fundiertes Wissen und strategisches Vorgehen, sondern vor allem Geduld. Da es selbst unter optimalen Bedingungen mehrere Wochen dauern kann, bis ein Nest vollständig beseitigt ist, sind eine sorgfältige Planung und regelmäßige Kontrolle der Köderstellen unerlässlich.

Die Pharaoameise ist mehr als nur ein lästiger Schädling. Durch ihre massive Vermehrungs- und Ausbreitungskraft sowie die potenzielle Gesundheitsgefährdung sollte ein Befall keinesfalls unterschätzt werden. Eine professionelle und gut durchdachte Bekämpfung ist entscheidend, um die Plage nachhaltig zu bewältigen.

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