Freitag, 1. Dezember 2023

Rotbrauner Reismehlkäfer - Tribolium castaneum

Der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) gehört zur Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae) und ist weltweit einer der bedeutendsten Vorratsschädlinge. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles über seine Merkmale, Verbreitung, Lebensweise, die damit verbundene Schadwirkung und Möglichkeiten der Bekämpfung.

 

Reismehlkäfer und ihre gefürchtete Präsenz

In der Welt der Vorratsschädlinge gibt es einen unscheinbaren, aber gefürchteten Akteur – den Reismehlkäfer (Tribolium ssp.). Seine schwarze bis rotbraune Farbe und die dezenten Ausmaße von 2 bis 6 mm machen ihn nicht nur schwer erkennbar, sondern auch zu einem Meister der Tarnung. Diese flugfähigen Insekten haben die Fähigkeit, sich nahezu unbegrenzt auszubreiten und bevorzugen dabei geschlossene Räume wie Bäckereien, Getreidesilos oder Mühlen.

 

Lebensraum und Verhalten:

Ursprünglich in der orientalischen Region beheimatet, hat sich der Rotbraune Reismehlkäfer weltweit verbreitet, insbesondere durch Nahrungsmittelimporte.
Reismehlkäfer fühlen sich bei kälteren Temperaturen unwohl, weshalb sie häufig in geschlossenen Räumen anzutreffen sind. Dabei sind vor allem in warmen Bäckereien, Getreidesilos und Mühlen besonders attraktiv, da sie optimale Bedingungen bieten.
Der Reismehlkäfer ist nicht nur ein Meister der Anpassung, sondern auch flugfähig, was seine Verbreitung weiter begünstigt.

Klein Reismehlkäfer.png

Entwicklung in Rekordzeit:

Unter idealen klimatischen Bedingungen, wie Wärme von über 30°C, hoher Luftfeuchtigkeit und ausreichender Nahrung, vollziehen die Reismehlkäfer eine bemerkenswert schnelle Entwicklung.
Die Weibchen legen täglich zwischen zwei und 18 Eier ab, insgesamt bis zu 1.000 Eier pro Weibchen. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach drei bis 14 Tagen und durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie sich verpuppen. 
Innerhalb von etwa 4 Wochen durchlaufen sie den gesamten Entwicklungszyklus vom Ei bis zum Käfer.

Die Lebensdauer der erwachsenen Reismehlkäfer liegt bei sieben bis acht Monate, bei niedrigen Temperaturen sogar bis zu einem Jahr. 

 

Schadwirkung vom Rotbraunen Reismehlkäfer

In den lebensmittelverarbeitenden Industrien gibt es einen unerwünschten Gast, der besonders gefürchtet ist - der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum).
Der Reismehlkäfer hat eine eindruckende Bandbreite an Lieblingsnahrungsmitteln. Von beschädigtem Getreide über Hirse und Mehl (insbesondere Reismehl) bis hin zu Erbsen, Bohnen, Tapiokmehl, Sämereien, Baumwollsamen, Teig- und Backwaren, Kakao, Rosinen, Trockenfrüchten, Feigen, Erdnüssen, Muskatnüssen, Sonnenblumenkernen, Kopra, Palmkernen und anderen Ölfrüchten sowie Gewürzen - nichts scheint vor diesem Schädling sicher zu sein.

Die Larve des Reismehlkäfers: 

Die Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers agieren im Verborgenen, indem sie sich in Getreidesamen einbohren und unbemerkt fressen. Neben den direkten Fraßverlusten entstehen durch Kot und feines Fraßmehl Verunreinigungen in den Lebensmitteln. Doch das ist nicht alles - die Qualität der Nahrungsmittel leidet auch unter den von den Käfern abgegebenen Chinonen.

Chinone und ihre schädliche Wirkung:

Chinone, die von Tribolium castaneum ausgeschieden werden, verursachen nicht nur eine Verfärbung von Mehl, sondern beeinträchtigen auch den Geruch und Geschmack. Darüber hinaus verliert das Mehl seine Backfähigkeit.

Klein Reismehlkäfer 2.png

Prävention und Bekämpfung

Angesichts der Fähigkeit der Reismehlkäfer, sich schnell zu vermehren, ist Prävention von entscheidender Bedeutung. Eine sorgfältige Lagerung von Lebensmitteln, regelmäßige Reinigung von Lagerräumen und die Verwendung von luftdichten Behältern können dazu beitragen, einen Befall zu verhindern.

Im Falle eines Ausbruchs sind professionelle Schädlingsbekämpfungsdienste oft unverzichtbar, um die Situation effektiv zu bewältigen.

In Silos und Lagerhallen ist die Begasung mit Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff effektiv. In Mühlen kann eine Thermische Behandlung durchgeführt werden, indem hohe Temperaturen  alle Entwicklungsstadien des Käfers abtöten.

Die Welt der Vorratsschädlinge ist komplex und oft unterschätzt. Der Reismehlkäfer mag klein erscheinen, stellt aber eine ernsthafte Bedrohung für die Lebensmittelindustrie dar und erfordert effektive Bekämpfungsmaßnahmen, um Schäden zu minimieren.

Ein Verständnis seiner Lebensweise und die Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um einen möglichen Befall zu verhindern. In unserer ständigen Auseinandersetzung mit diesen kleinen Eindringlingen ist Wissen der Schlüssel zur Kontrolle und Prävention.

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