Die Schwarze Wegameise hat, wie viele Insekten, zwei Gesichter.
In der Natur ist sie ein klarer Nützling. Sie durchlüftet durch ihre Nestbautätigkeit den Boden, trägt zur Verbreitung von Pflanzensamen bei und entsorgt tote Insekten, was zur natürlichen Hygiene beiträgt. Zudem verteidigt sie Pflanzen vor Schädlingen, etwa indem sie Blattläuse bewacht und dadurch indirekt parasitäre Wespen und Marienkäfer fernhält – ein komplexes, aber ökologisch relevantes Gleichgewicht.
Problematisch wird es allerdings, wenn sie in menschliche Lebensräume eindringt. Im Haus oder auf der Terrasse wird sie schnell zum Schädling: Sie kontaminiert Lebensmittel, beschädigt Bausubstanz durch Nestbau in Isolierungen oder unter Pflasterungen und tritt mitunter in großer Zahl auf. Besonders ärgerlich ist es, wenn sie in Zwischenwände, unter Estrich oder in Elektroinstallationen vordringt – denn dort bleibt sie oft lange unentdeckt.
Entscheidend ist also der Ort des Auftretens: Im Garten kann sie ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems sein – im Haus jedoch ist sie ein hygienisches und bauliches Risiko.
Genau deshalb ist es wichtig, zwischen einem natürlichen Vorkommen und einem echten Befall zu unterscheiden – und frühzeitig zu handeln, wenn sich Ameisen ungebeten ins Innere vorwagen.