Steckbrief Raubmilben: Natürliche Schädlingsbekämpfung

Nützlinge sind unverzichtbar im biologischen Pflanzenschutz, und Raubmilben sind keine Ausnahme. In professionellen Anbauumgebungen werden sie oft eingesetzt, um verschiedenen Schädlingen den Kampf anzusagen. Aber auch Hobbygärtner sind von dieser lebenden Wunderwaffen begeistert.

Raubmilben: Steckbrief und Lebensweise

Raubmilben gehören zur Ordnung Mesostigmata und ernähren sich räuberisch von anderen Insekten. Sie nutzen dabei ihr scherenförmiges Mundwerkzeug, um ihre Beute wie Insektenlarven, Weichhautmilben, oder Spinnmilben anzustechen und auszusaugen. Wenn keine Beute verfügbar ist, ernähren sie sich von Pollen, Honigtau, Mehltaupilzenund Pflanzensaft.

Raubmilben sind klein, oval geformt und messen 0,3 bis 0,6 mm. Sie haben glatte Körperoberflächen und variieren in Farben von Weiß über Gelb bis Braun oder gelegentlich Rot. Mit ihren vier Beinpaaren gehören sie zu den Spinnentieren.

Die Weibchen legen je nach Art mehr als 100 Eier, die weißlich und durchscheinend sind. Diese Eier werden oft in Blattachseln oder an Blattrippen abgelegt.
Über mehrere Nymphenstadien entwickeln sie sich zu erwachsenen Raubmilben. 

Raubmilben sind Schutzräuber, die sich in einem Lebensraum ansiedeln und Schädlinge in Schach halten. Eine geringe Besiedlungsdichte von nur 0,5 bis 1 Raubmilbe pro Blatt kann beispielsweise eine Spinnmilbenpopulation ausreichend unterdrücken.
Raubmilben bleiben nur in Lebensräumen, die ihnen optimale Bedingungen bieten, damit sie sich fortpflanzen können.

Raubmilben als Nützlinge gegen eine Vielzahl von Schädlingen

Raubmilben sind nicht nur gegen Spinnmilben effektiv, sondern auch gegen andere Schädlinge wie Falsche Spinnmilben, Gewächshausmottenschildläuse (Weiße Fliege), Mottenschildläuse, Salz- oder Sumpffliegen, Rostmilben, Springschwänze, Thripse und Trauermücken. Sie bieten daher eine natürlicheAlternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln 

Wann sollten Raubmilben eingesetzt werden?

Im Freiland kann die Förderung heimischer Nützlinge, wie der Raubmilbe eine wirksame Vorsorgemaßnahme sein. Der Einsatz gekaufter Raubmilben ist besonders in geschützten Umgebungen wie Gewächshäusern, auf Fensterbrettern oder im Wintergartensinnvoll. Sie sollten so früh wie möglich eingesetzt werden, sobald Schädlinge bemerkt werden. Bei einem starken Befall kommen die Nützlinge oft zu spät, um die Pflanzen zu retten.

Raubmilben - Sind nicht gefährlich für Haustiere

Die Raubmilben, die in Gärten und Gewächshäusern eingesetzt werden, stellen keine Gefahr für Haustiere wie Hunde oder Katzen dar. Diese Nützlinge ernähren sich ausschließlich von Schädlingen an Pflanzen.

Raubmilben sind ein faszinierender Ansatz für die biologische Schädlingsbekämpfungund bieten eine nachhaltige Lösung in der Schädlingsbekämpfung.